Migräne

Bei Migräne handelt es sich um anfallsweise auftretende, häufig einseitige pulsierend-pochende oder dumpfdrückende Kopfschmerzen, die Stunden, aber auch bis zu zwei Tage dauern und mit Übelkeit oder Erbrechen und Flimmern vor den Augen einhergehen können; Licht- und Lärmempfindlichkeit und vegetative Begleitsymptome wie Erbrechen, Durchfall oder Schwindel (bei Kindern oft einziges Symptom) treten hinzu. Bei der Migräne mit Aura gehen den Kopfschmerzen neurologische Symptome voraus (z. B. Gesichtsfeldausfälle, Lähmungen oder Sprachstörungen), die Minuten anhalten.

Die Ursachen der Migräne sind noch nicht völlig geklärt.

Aus allgemeinmedizinischer Sicht wird aber angenommen, dass Überträgerstoffe im Gehirn, insbesondere das Serotonin, an ihrer Entstehung beteiligt sind. Messungen des Serotoningehalts des Blutes haben ergeben, dass diese Substanz, die unter anderem eine Verengung der größeren und eine Erweiterung der kleinen Blutgefäße bedingt, zu Beginn einer Migräneattacke in großen Mengen im Blut vorkommt.

Migräne und Zahnmedizin

Aus zahnmedizinischer Sicht ist Migräne darüberhinaus häufig mehr als ein rein vaskuläres Phänomen. Da bei vielen Betroffenen die Muskeln im Kopfbereich außerordentlich empfindlich sind, verweisen heute die meisten Theorien bei der Ätiologie der Migräne auf eine Beteiligung des N. trigeminus.

Eine Studie zeigte: Unter Kopfschmerz leidende Patienten zeigen EMG-Werte – sie sind ein Indikator für die Aktivität des M. temporalis/masseter –, die 14-mal höher liegen als bei Patienten ohne Symptome.

In den Fällen, wo sich herausstellt, dass die „Migräne“ das Symptom einer CMD („Craniomandibuläre Dysfunktion“ = Funktionsstörung) ist, gibt es gute Chancen für eine weitgehende Beseitigung der Beschwerden.